Rheinische Post: Ohne Zulage
Archivmeldung vom 09.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Eigenheimzulage steht vor dem Fall. Setzt sich die SPD in diesem Punkt der Koalitionsverhandlungen durch, kommt schon in wenigen Wochen niemand mehr, der eine Wohnimmobilie kauft oder baut, in den Genuss der Zulage. Dabei ist sie viel wert, 22 800 Euro für eine vierköpfige Familie.
Die bevorstehende Entscheidung ist
haushalts- und wohnungsbaupolitisch dennoch richtig. Allein die
demographische Entwicklung macht die staatliche Förderung des
privaten Wohnungsbaus fraglich. Der Bundeshaushalt wird um Milliarden
entlastet.
Doch darf das nicht das letzte Wort in der Sache sein. Erstens
gehören dann auch die Steuervorteile im Mietwohnungsbau (Stichwort
Abschreibungsmöglichkeiten für Investoren) gestrichen, zweitens muss
der Gesetzgeber die "eigenen vier Wände" als beliebteste Form der
privaten Altersvorsorge endlich vernünftig in die Riester-Rente
einbauen.
Vor allem muss die künftige Koalition ein Horrorszenario vermeiden.
Sonst sieht das Konzept zur Sanierung Deutschlands am Ende so aus:
keine Eigenheimzulage, gestutzte Pendlerpauschale, Sparerfreibetrag
weg, steigende Mehrwertsteuer, höhere Krankenkassenbeiträge. Und das
alles zusammen soll Aufschwung und Arbeitsplätze bringen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post