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WAZ: Strafe ja - aber mit Augenmaß

Archivmeldung vom 10.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Musikbranche klagt, dass das illegale Herunterladen von Musik ausufert. 2007 hat sich ein Umschwung abgezeichnet: Unrechtmäßige Downloads haben abgenommen, kostenpflichtige zugenommen.

Die Richtung stimmt; dennoch dürfte sich die Freude der Musikanbieter in Grenzen halten angesichts der immer noch gigantischen Zahl von 312 Millionen Liedern, die illegal aus dem Netz gesaugt wurden. Nach wie vor finden es viele Leute moralisch nicht verwerflich, ihr Lieblingslied für lau zu bekommen. Einem Robbie Williams wird es schon nicht weh tun, wenn er einige CDs weniger verkauft. Williams mag das verkraften. Umso härter trifft der Lieder-Klau die Musiker und Unternehmen, die am Rande des Existenzminimums stehen. Wer Lieder einfach so herunterlädt, macht sich strafbar und muss mit Konsequenzen rechnen. Die Strafe aber muss angemessen bleiben. Kanzleien, die Teenager nach einem heruntergeladenen Song mit einer Zahlungsaufforderung über mehrere tausend Euro traktieren, schießen über das Ziel weit hinaus.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Daniel Freudenreich)



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