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Rheinische Post: Pulverfass für deutsche Banken

Archivmeldung vom 05.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Man muss sich davor hüten, der WestLB heute neue Verluste in Milliardenhöhe vorauszusagen, weil das niemand seriös schätzen kann. Und man sollte auch nicht mit dem Finger auf das eine Institut zeigen, wenn andere Banken (auch andere Landesbanken) die gleichen Probleme haben.

Die hochriskanten Geschäfte mit amerikanischen Immobilienkrediten entwickeln sich zum Pulverfass für viele große deutsche Geldinstitute. Noch ist bei der WestLB nichts passiert. Wer jemandem verspricht, ihm im Notfall Geld zu geben, hat noch nicht gezahlt und noch nichts verloren. Und Wertverluste an den Finanzmärkten können auch aufgeholt werden. Aber allein die Bereitschaft, notfalls mit Milliarden in die Bresche zu springen, zeugt von der berechtigten Angst davor, dass der Zug in die andere Richtung fährt. Angesichts real existierender Krisenfälle ist deshalb niemand gut beraten, drohende Problemfälle in den USA kleinzureden. Dass Finanzminister Linssen zuletzt auf die November-Verlustprognose der WestLB verwies, ohne weitere erkennbare Risiken in den Staaten zu erwähnen, heißt: Er wollte über das milliardenschwere Garantieversprechen lieber nicht reden, oder er hat davon nicht gewusst. Jeder mag sich selbst fragen, welche Variante er im Sinne der Vertrauensbildung als weniger schlimm empfindet.

Quelle: Rheinische Post (von Georg Winters)

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