Standpunkte: Digitaler Kapitalismus
Archivmeldung vom 19.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttAndreas Mäckler schrieb den nachfolgenden Standpunkt: "Ist Geldverdienen schlecht? Sicher nicht in einer kapitalistisch orientierten Welt. Ein dreistelliges Milliardenvermögen, wie es Digitalunternehmer wie Bill Gates (Microsoft), Jeff Bezoz (Amazon), Mark Zuckerberg (Facebook) und andere in wenigen Jahren erwirtschaftet haben, wird mit Millionen ehrenamtlich erstellter Wikipedia-Artikel aber wohl nicht so schnell zu verdienen sein – oder?"
Mäckler weiter: "Gleichwohl hat die Wikimedia Foundation in Amerika Milliardenwert, so Jimmy Wales.1 Und wenn die FAZ im Jahr 2016 ein »Vermögen von stolzen 92 Millionen Dollar«2 konstatiert, dann dürften die Gewinne inzwischen weiter gestiegen sein.3 Spötter meinen ohnehin – nicht nur mit einem Augenzwinkern –, das einzig Professionelle an der Wikipedia sei die alljährliche Spendenkampagne zur Mehrung des Vermögens weniger Nutznießer. Dem ist schwerlich zu widersprechen.
Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr, Diakonien, Telefonseelsorge – rund ein Viertel der 82,6 Millionen Deutschen sind ehrenamtlich tätig und sehen darin Sinnstiftendes für die Gesellschaft sowie ihr eigenes Leben.4 Das Geschäft mit Ehrenamtlichen boomt also in einer wachsenden Freizeitgesellschaft, in der selbst Mittellose dank Grundsicherung mit dem Lebensnotwendigsten ausgestattet sind, dazu zählen TV, Handy und PC. Erstaunlich viele Menschen sitzen täglich an ihren digitalen Geräten, als gäbe es keine anderen Optionen, Lebenszeit sinnvoll zu füllen. So hat sich eine rasant wachsende globale Unterhaltungsmaschinerie zwischen World of Warcraft und Wikipedia entwickelt, die unser Bewusstsein beeinflusst. [weiterlesen]
Quelle: KenFM von Andreas Mäckler