Rheinische Post: SPD vor der K-Frage
Archivmeldung vom 07.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFraktionschef Struck spürt vermutlich ebenso wie andere in der SPD-Spitze, dass in der Partei die Zweifel wuchern, ob ihr Vorsitzender Beck auch der richtige Kanzlerkandidat sei. Struck meint es wohl gut mit Beck, wenn er dessen potenzielle Stärke als Wahlkämpfer beschwört.
Ob er Beck damit auch gut gedient hat, ist
eine andere Frage - nicht nur wegen der saloppen Wortwahl
"Rampensau". Denn wer solche Hilfe nötig hat, der wirkt schwach. Bei
vielen in der SPD richten sich die Hoffnungen auf Außenminister
Steinmeier, der in allen Umfragen deutlich vor Beck liegt. Die
Erfahrung zeigt: Sobald jemand als Spitzenkandidat feststeht, steigt
dessen Beliebtheit bei den Anhängern seiner Partei, weil sich dann
die Sympathien nicht mehr auf mehrere theoretische Anwärter
verteilen. Wohingegen allgemeine Beliebtheitswerte eher sinken, wenn
jemand Spitzenkandidat wird und ihn dann die Anhänger anderer
Parteien nicht mehr als Staatsmann, sondern als politischen Gegner
wahrnehmen. Beck selbst wirkt zögerlich, scheint seine Schwächen zu
kennen. Ihm ist zuzutrauen, dass er sich auf den Parteivorsitz
beschränkt und jemand anderem den Vortritt lässt. Ob führende
SPD-Leute ihm genau für diesen Weg eine goldene Brücke bauen wollen?
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post