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Rheinische Post: Berechtigter Ärzte-Protest

Archivmeldung vom 01.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das hat es in Deutschland noch nicht gegeben: Am Montag bleiben fast überall die Praxen dunkel und die Operationssäle geschlossen. Solche Ausstände kennen wir bisher nur von Metall-Arbeitern und Müllmännern. Doch dass Ärzte, Krankenhäuser, Pflegekräfte sich auf einen nationalen Protesttag geeinigt haben, zeigt, wie groß die Not ist.

Gewiss ist es merkwürdig, dass die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund in vorderster Reihe mitmarschiert. Schließlich war sie es, die mit einem hohen Lohnabschluss manche Klinik tiefer in die Krise getrieben hat. Wenig glaubwürdig ist auch das Wehklagen einiger Klinik-Direktoren. Wenn in NRW-Häusern nur 74,6 Prozent der Betten ausgelastet sind, zeigt das, dass es noch immer zu viele Betten (und Kliniken) gibt. Letztlich aber sollte der Aufschrei der Ärzte und Pflegekräfte der Bundesregierung eine Warnung sei. Anstatt die Kliniken zu mehr Wettbewerb anzuhalten, entzieht die Gesundheitsreform ihnen bundesweit pauschal 500 Millionen Euro. Anstatt gute Ärzte durch faire Honorare zu belohnen, lenkt der geplante Gesundheitfonds die Gelder in neue Bürokratie. Und von der Reform haben weder Kassenpatienten noch Privatversicherte etwas, für beide steigen die Beiträge. Die Bundestagsabgeordneten, die in Kürze über die Reform abstimmen, sollten auf die Demonstranten in Weiß hören.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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