Neue Westfälische: Die Rente und die FDP
Archivmeldung vom 05.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDieser Vorschlag der FDP wird eine Halbwertzeit von höchstens ein paar Tagen haben. Dafür wird es keine Mehrheit geben, nicht mal unter Schwarz-Gelb. Rente mit 60 - klingt ja gut, ist aber nur eine neoliberale Mogelpackung. Ein Modell, das nur den einen Zweck hat: Kosten zu privatisieren.
Wenn es überhaupt funktioniert, dann für gutsituierte Privatiers, aber nicht für richtige Rentner, wie sie im Weltbild der Westerwelles und Brüderles jedoch bestenfalls am Rande vorkommen. Langsam scheint durch die dünne sozialpolitische Verkaufslackierung wieder der wahre wirtschaftsliberale Kern Marke Hammerschlag durch. Das scheinen auch die Wähler zu spüren - wenn auch zu spät. So schnell wie Guido & Co. hat kaum jemals eine Regierungspartei ihren Kredit verspielt. Gerade mal eine Woche nach Regierungsübernahme setzt das liberale Lager in Umfragen zum Tiefflug an. Hoffnung weicht Ernüchterung. Großmäuligen Versprechen - etwa zu Steuersenkungen - werden nicht nur von der finanzpolitischen Faktenlage, sondern auch von den Landes-Granden Grenzen gesetzt. Der vollmundig verkündete Aufbruch nach der überlebten Großen Koalition wird schon nach Tagen im schwarz-gelben Dauerzwist verstolpert. Mancher mag sich fragen, ob er das so wollte. Sicher nicht, aber er bekommt das, was er gewählt hat.
Quelle: Neue Westfälische