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Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan

Archivmeldung vom 24.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In Afghanistan herrscht ein Terror-Guerilla-Krieg. Es gibt keinen Friedenseinsatz, wie die Bundesregierung lange die unpopuläre Mission weichgezeichnet hat. Und auch keinen Stabilisierungseinsatz, wie Verteidigungsminister Jung gestern erklärte - in Reaktion auf die Schreckensnachricht vom Tod dreier deutscher Soldaten.

Dafür genügt ein Blick in die Statistik: Beim Krieg zum Sturz der Taliban 2001 und 2002 fielen 80 Soldaten, überwiegend Amerikaner. In der angeblichen Friedensmission starben die anderen 1120 Soldaten, darunter 35 Deutsche. Und es werden täglich mehr. Ganz zu schweigen von den Tausenden getöteten afghanischen Sicherheitskräften.

Man kann zur Tagesordnung übergehen und wie Jung die "Goldene Bootsmannsmaatenpfeife" überreichen. Die Bundeswehr beklagt jedoch zu Recht ein freundliches Desinteresse der breiten Öffentlichkeit und fehlende Unterstützung von den Politikern, die den Marschbefehl geben und vom Brunnenbau reden, aber die Gefahren und Defizite übersehen. Dabei herrscht ein riesiger Mangel an Kampftruppen und schweren Waffen, an Polizei- und Militärausbildern und an Hilfsgeldern, um Afghanistan so stark zu machen, dass die westlichen Soldaten wieder abziehen können. Das permanente Ignorieren berechtigter Kritik an diesen Missständen führte auch dazu, dass die wenigen deutschen Soldaten in Kundus in einer katastrophalen Lage sind.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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