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Rheinische Post: Kommentar: Sozial-Republik

Archivmeldung vom 16.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Deutschland ist Vize-Weltmeister bei der sozialen Absicherung seiner Bürger. 754 Milliarden zahlen Staat und Unternehmen für ihre Bürger und Beschäftigten. Sie werden im Ruhestand versorgt, im Krankheitsfall aufgefangen und bei der Familiengründung unterstützt.

Das ist gut so und eine stolze Errungenschaft der Bundesrepublik, die den Sozialstaat im Grundgesetz verankert hat. Nun wird es Zeit, sich darüber zu unterhalten, wie das Land das Wohlstandsniveau erhalten kann, ohne die schrumpfende Gruppe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu schröpfen. Wie wäre es mit Ehrlichkeit? Schon heute stehen 30 Millionen Arbeitern und Angestellten in der Privatwirtschaft 27 Millionen Rentner und Pensionäre sowie acht Millionen Empfänger von Hartz-IV und Sozialgeld gegenüber. Eine dramatische Schieflage zwischen Gebern und Empfängern. Und es kommt noch schlimmer. Die Alterung der Gesellschaft höhlt den Sozialstaat aus. Es ist statistische Wahrheit, dass in einigen Jahrzehnten ein Beitragszahler für einen Rentner aufkommen muss. Logische Folge wäre ein höheres Renteneintrittsalter, Rentenkürzungen oder höhere Beiträge. All das soll es nicht geben. Für wie dumm hält die Politik uns?

Quelle: Rheinische Post

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