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Rheinische Post: US-Bankrott

Archivmeldung vom 08.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Drohung von US-Finanzminister Timothy Geithner klingt dramatisch: Wenn der Kongress der Regierung nicht erlaube, höhere Schulden zu machen, drohe der Staatsbankrott. Die Börsen reagierten gelassen. Kein Wunder, sie wissen aus Erfahrung, dass der Kongress bisher stets die Schuldengrenze angehoben hat, wenn es nötig war.

Geithner wollte mit seiner Drohung den Abgeordneten nur klar machen, dass eine Anhebung mal wieder angebracht sei. Dies zeigt, nebenbei, dass Schuldengrenzen nichts wert sind, wenn der Schuldensünder am Ende selbst über die Folgen entscheiden darf, die seine Misswirtschaft nach sich zieht. Gleiches hat Europa mit seinem zahnlosen Maastricht-Pakt erlebt. Die USA werden nicht pleitegehen. Für die Supermacht, deren Währung bei aller Schwäche noch immer eine Reservewährung der Welt ist, gelten andere Spielregeln. Die amerikanische Defizitquote ist höher als die von Griechenland. Die Schuldensumme ist gigantisch. Dennoch hat Washington anders als Athen kein Problem, sich Geld am Kapitalmarkt zu besorgen. Zins- und Tilgungslast drücken gleichwohl auch die Amerikaner. Deshalb ist das Sparpaket von Präsident Obama dringend nötig, auch wenn er damit weiter an Popularität verliert.

Quelle: Rheinische Post

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