Rheinische Post: Unter Schock
Archivmeldung vom 02.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJetzt hilft nur noch Sarkasmus: Angesichts explodierender Benzinpreise fangen die Deutschen an zu wetten. Wo liegt der Preis am Jahresende, fragt ein Internet-Wettbüro und die Mitspieler setzen bis zu 30 Euro auf Preise zwischen 1,80 und 2 Euro. Inzwischen haben die Tankstellen-Besitzer die Diesel-Notierungen auf den Preistafeln nach oben gesetzt, um die Kunden nicht sofort mit dem horrenden Super-Preis zu verschrecken.
Der Spritpreis kennt nur noch eine Richtung: nach oben. Der Hurrikan
hat große Teile der Ölförderung im Golf von Mexiko lahm gelegt, eine
Region, in der Amerika fast ein Viertel seines Bedarfs deckt. Das
macht den Rohstoff noch knapper, als er wegen des Energiehungers der
USA und der Boomstaaten China und Indien sowieso schon ist. Und
während weltweit viele Raffinerien an ihrer Kapazitätsgrenze
arbeiten, hat "Katrina" in der Krisenregion auch noch ganze Anlagen
unter Wasser gesetzt hat. Knappe Mengen, knappe Kapazitäten das
treibt die Preise.
Da kommt aus der Politik prompt die Forderung, die staatlichen
Öl-Reserven aufzulösen: weil mehr Angebot die Preise sinken ließe.
Doch der Markt reagierte nicht, weder Öl- noch Benzinpreise bewegten
sich nach unten - so dramatisch ist die Lage.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post