ING-DiBa doch nicht so Kundenfreundlich wie immer beworben?
Archivmeldung vom 15.11.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch [email protected]Ein Leser hat uns einen Bericht über seine persönlichen Erfahrungen mit der ING-DiBa bezüglich einer Kontoeröffnung geschickt. Wir haben diesen Leserbrief nachfolgend im Original veröffentlicht:
Liebe Leser und Leserinnen,
ich schreibe diesen Beitrag weil ich es leid bin dauernd als Mensch zweiter Klasse abgestempelt zu werden. Ich glaube wie mir geht es vielen Lesern und ich möchte jetzt einfach mal meinem Hals Luft verschaffen. Vor zehn Jahren habe ich einen kleinen Kredit bei der Citybank beantragt. Ich habe viele Jahre bei einer Firma gearbeitet und es wurden dann auf einen Schlag 15 Mitarbeiter am Ende des Jahres entlassen. Viele Jahre habe ich versucht mich mit der Citibank zu einigen doch die Citybank ist leider nicht darauf eingegangen. Es ging leider dann nicht mehr anders und ich musste Privatinsolvenz anmelden. Über viele Jahre wurde der Pfändbare Teil meines Einkommens gepfändet was auch völlig korrekt ist. Im Juni 2008 also dieses Jahr ist meine Privatinsolvenz beendet und ich bin endlich schuldenfrei.
Da ich gerne ein anderes Konto eröffnen möchte um von der Postbank wegzukommen, habe ich die Bank DiBa angeschrieben zwecks einer Kontoeröffnung. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt, ein Girokonto und ein Sparkonto welches bei DiBa Extrakonto genannt wird eröffnen. Ich habe zu diesem Zweck eine Kopie des Insolvenzverfahrens welches jetzt beendet ist beigefügt. Denn die DiBa holt sich auch Auskünfte bei der Schufa ein und da stehen ja leider Gottes noch ca. drei Jahre drin obwohl die Insolvenz beendet ist.
Circa zwei Wochen später bekam ich ein Schreiben der DiBa, wo mir das Girokonto abgelehnt worden ist aber das Extrakonto bewilligt wurde.
Der Wortlaut war:
"Bei Girokonto Anträgen prüfen wir Kriterien wie die berufliche Situation die Beschäftigungsdauer und die Zinsbelastung im Verhältnis zum Einkommen.(Wohl gemerkt ich hatte seinerzeit ein Einkommen von 1400 € was ich auch eingetragen hatte). Zudem beziehen wir unsere Entscheidung, Schufa Informationen sowie langjährige Erfahrungswerte aus unserem Kreditgeschäft ein. Die Ablehnung ihres Antrags bezieht sich nicht auf einen einzelnen Kriterium sondern auf eine Gesamtbetrachtung aller Kriterien".
Ich wusste nicht, dass es heutzutage so schwierig ist bei einer anderen Bank ein Konto zu eröffnen zumal ich eine Arbeit vorweisen kann und auch noch eine entsprechende Kopie meines beendeten Insolvenzverfahrens beigefügt habe. Für mich war von vornherein klar, dass diese Ablehnung aus meinem noch vorhandenen Eintrag bei der Schufa, an dem ich leider nichts machen kann, liegt.
Daraufhin habe ich die DiBa noch einmal angeschrieben und zwar direkt an die Geschäftsleitung. Zwei Wochen später bekam ich auch eine Antwort.
In der stand: "wir haben ihre Unterlagen sorgfältig geprüft. Leider wurden die für eine Konto Vergabe erforderlichen Kriterien nur teilweise erfüllt, so dass wir Ihnen das gewünschte Girokonto nicht einrichten konnten. Ein Girokonto für jedermann ist als reines Guthabenkonto zu führen und ausschließlich für Privatpersonen gedacht".
Nanu dachte ich, bin ich keine Privatperson? Na klar ich bin ein Privatmann wie jeder andere der nur ein Konto eröffnen möchte und die Voraussetzungen dafür auch erfüllt. Auch bleibt es jedem selber überlassen, der ein Konto eröffnet ob er einen Überziehungskredit oder ein reines Guthabenkonto eröffnen will, dass ist also Quatsch was die DiBa da schreibt.
Für mich zeigt sich hier also ganz klar, hast du eine private Insolvenz egal ob sie abgeschlossen ist oder du dich das letzte Jahr in der Ruhephase befindest, bist du ein Mensch zweiter Klasse. Du bekommst nirgendwo ein Konto, einem Handyvertrag usw.... Vor meiner Insolenz da bin ich sicher hätte die DiBa mir mit freuden auch ein Guthabenkonto eingerichtet.
Ich habe das alles jetzt nun schon lange Zeit mitgemacht und mich mit Banken zwecks Konto oder Handyanbietern wegen einem Handyvertrag auseinander gesetzt, doch die Auskunft war immer dieselbe obwohl mein Verfahren abgeschlossen ist. Ich habe daraufhin auch das Extrakonto bei der DiBa gekündigt denn was soll ich ein Sparkonto bei einer Bank haben, die mir kein Girokonto einrichten will, dafür scheint mein Geld gut genug zu sein. Ich werde wohl noch einige Jahre mit diesem Problem leben müssen, da ich ja leider immer noch diesen Eintrag in der Schufa habe, den ich auch bei einer beendeten Insolvenz noch ein paar Jahren nicht weg bekomme. Ich glaube dass es vielen Menschen genauso geht wie mir und ich möchte mit diesem Beitrag auch für diese Menschen sprechen.
LG Schmitz