WAZ: Ausweis fällt durch
Archivmeldung vom 22.02.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer elektronische Personalausweis, der im Internet für mehr Sicherheit sorgen soll, fällt bei den Bürgern durch. Und das in erster Linie, weil kaum jemand weiß, wofür der "E-Pass" überhaupt gut ist.
Das Ministerium klagt über gekürzte Mittel bei der Öffentlichkeitsarbeit. Man habe nur Broschüren drucken können, die jeder Antragsteller ausgehändigt bekommt. Das klingt wie die Strategie der kleineren Bank, mit Fähnchen die größere Bank zu stürzen.
Die Auswirkungen sind aber alles andere als lustig, die Kettenreaktion ist vielmehr vorhersehbar: Unternehmen scheuen sich vor Kosten und Bürokratie, weil 70 Prozent ihrer Kunden dieses Angebot eh nicht nutzen können. Die Bürger werden den Chip auch künftig deaktivieren, weil ihnen niemand praktische Beispiele zur Nutzung geben kann. Und das ist schade. Der elektronische Personalausweis hat großes Potenzial.
Übrigens: Nur in Münster sind die Bürger, die ihren Chip aktiviert lassen, in der Überzahl. Warum? Ganz einfach: Die Studenten können ihre Bafög-Anträge nun online stellen. Ohne lästige Wartezeiten. Was so ein Mehrwert alles bewirken kann...
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)