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Lausitzer Rundschau: Zu EU/Textilstreit: Peinlich und einfallslos

Archivmeldung vom 02.09.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die europäischen Bürokraten hinken der globalen wirtschaftlichen Entwicklung hinterher. Einen peinlichen Beweis dafür liefert der Textilstreit zwischen der EU und China. Als 1984 das Multifaserabkommen zum Schutz der europäischen Bekleidungsindustrie vor Billigimporten aus China geschlossen wurde, war klar, dass die Vereinbarung eine endliche ist.

Lange genug war Zeit, sich auf die Liberalisierung des Welttextilhandels einzustellen. Im Januar ist das Abkommen ausgelaufen und damit der Markt freigegeben worden. Was zu diesem Zeitpunkt nahezu unbeachtet blieb, löste erst im Juni einen hitzigen Streit aus. Weil Brüssel aus Angst vor dem Verlust von Arbeitsplätzen Importe aus China kurzerhand per Quoten beschränkte. Dass die Verdreifachung der Importe aus China zulasten anderer Länder gehen muss, wurde offenbar gar nicht erst erwogen. Wie nicht anders zu erwarten, haben die Quoten ins eigene Hinterland getroffen. Die europäischen Modehändler üben nun ihrerseits Druck auf Brüssel aus. Denn ihre bestellten und bereits bezahlten Waren hängen fest in den Handelshäfen, beschlagnahmt vom Zoll Die Quotenkiste ist verfahren. Sie erweist sich als einfallsloser und untauglicher Rückfall in längst überholten Handelsprotektionismus. Am Ende werden sich alle Beteiligten wünschen, dass sie diesen Streit nie so ungeschickt vom Zaun gebrochen hätten. Europa riskiert Gesichtsverlust. Zum Schaden der Unternehmer, die in China einen aussichtsreichen Markt sehen, darunter auch deutsche Textil- und Bekleidungshersteller.

Quelle: Pressemeldung Lausitzer Rundschau

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