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OV: Wasser hat Vorrang

Archivmeldung vom 24.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mehr Transparenz über die Verwendung der Gülle und ihrer Transportwege will die Landesregierung herstellen. Hierzu ist eine neue Verordnung in Arbeit. Gut so. Aber: Dass dieser Schritt erfolgt, zeigt auch, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Und den gibt es schon seit Jahren. Wenn die Opposition Agrarminister Gert Lindemann zeitliche Versäumnisse vorwirft, dann hat sie Recht.

Zwar gilt: Düngerecht ist Bundesrecht. Und es war besonders auch das Land Niedersachsen, das in Richtung Berlin Druck gemacht hat, damit es eine neue Bundesverordnung gibt. Doch gerade diese Tatsache erforderte mehr Konsequenz bei den anschließenden Kontrollen und bei der Verschärfung durch eine niedersächsische Zusatzverordnung. Seither sind Millionen Tonnen Gülle unkontrolliert irgendwohin verbracht worden. Und die Qualität des Grundwassers hat sich verschlechtert - dabei ist Wasser das höchste Gut, durch nichts zu ersetzen. Damit ist klar: Es fehlte an eindeutiger Priorität. In der Debatte um die umstrittene Fracking-Methode zur Erdgasförderung kommen die Parteien gerade an diesen Punkt. Wünschenswert wäre gewesen, dass dies bei der Gülle schon lange passiert wäre.

Der Agrarsektor ist nach der Autoindustrie der wichtigste Wirtschaftsbereich in Niedersachsen - und in den Kreisen Vechta und Cloppenburg von zentraler Bedeutung. Das aber darf kein Grund sein, vor einer offensichtlich massenhaften ineffizienten Gülle-Verbringung die Augen zu verschließen. Denn es geht um die Lebensqualität der Menschen im umfassenden Sinn. Um Wohlstand und Gesundheit.

Quelle: Oldenburgische Volkszeitung (ots)

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