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Rheinische Post: Türkei und Terror

Archivmeldung vom 28.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Dass Terroristen einen tödlichen Anschlag auf ausländische Gäste verüben, um dem eigenen Staat zu schaden, ist schlimm genug. Wenn dieser Staat aber dann auch noch den Eindruck erweckt, einen solchen Anschlag vertuschen zu wollen, wird die Sache noch schlimmer.

Das scheint in der Türkei derzeit der Fall zu sein. Der Terror hat in den vergangenen Jahren viele Urlaubsländer von Ägypten bis Indonesien erfasst, und die Türkei ist davon nicht verschont geblieben. Extremisten töten Urlauber, um Ankara zu einer anderen Kurdenpolitik zu zwingen. Die kurdische PKK hat dazu sogar eine eigene Unterorganisation gegründet, die "Freiheitsfalken Kurdistans". Die Maskerade ändert nichts daran, dass Terror kein Mittel der Auseinandersetzung sein darf und dass die Gewalt den Anliegen der Kurden schadet.
Konfrontiert mit Extremisten kann die Türkei Gästen eine hundertprozentige Sicherheit ebenso wenig bieten wie andere Urlaubsländer. Doch sie kann zumindest eines tun - aufrichtig mit der Gefahr umgehen. Die Behörden riskieren ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie, wie nach der jüngsten Explosion bei Antalya, aus Furcht vor Stornierungen so tun, als gebe es keine Hinweise auf eine Gewalttat. Damit spielen sie Terroristen in die Hände.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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