Lausitzer Rundschau: Zu Bundesliga/Bezahlsender Arena: Eine Frage des Geldes
Archivmeldung vom 10.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn weniger als 48 Stunden startet die Fußball-Bundesliga in ihre 44. Saison. Aber so kurz davor geht es dem neuen Bezahlfernsehen Arena nicht nur um schöne Spiele oder um packenden Sport, sondern vor allem ums Geld. Das entscheidet derzeit darüber, ob die Fußballfans in der Lausitz die Spiele der Bundesliga live vor dem heimischen Fernseher erleben können oder nicht.
Als alleiniger Inhaber sämtlicher Fernsehrechte hat Arena Verträge
ausgearbeitet, die Otto-Normalverbraucher wohl als Knebelverträge
bezeichnen würde. Die Kabelnetzbetreiber sollen garantieren, dass
fünf Prozent ihrer Kunden ein Abo kaufen. Unabhängig davon, ob sie
diese Quote erreichen - für die fünf Prozent müssen die Betreiber im
Vorfeld an Arena bezahlen. Das mag für große, überregionale
Kabelgesellschaften noch möglich sein, auch wenn am Ende ein
Minusgeschäft dabei herauskommt. Für den kleinen Netzbetreiber am Ort
könnte ein solcher Vertrag den finanziellen Ruin bedeuten.
Verständlich also, wenn ein Kabelanbieter sich gegen die Bundesliga
entscheidet.
Ja, Arena kann die Preise diktieren.
Ja, Arena musste selbst tief in
die Tasche greifen, um sich die Rechte an der Bundesliga sichern zu
können. Am Ende könnte die Taktik, diese Beträge über die
Kabelbetreiber an die Kunden weiterzugeben, aber nach hinten
losgehen. Eine Jahreskarte im FCE-Stadion kostet etwa ein Drittel der
Fernsehgebühren, die ein Abonnent im ersten Jahr an Arena zahlen
muss. Grund genug, wirklich live zu jubeln. Auf diese Weise hätte
zumindest Cottbus gewonnen.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau