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Ukraine-Berichte: „Kleine Betrüger“ beim ZDF

Archivmeldung vom 17.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Über Namen soll man bekanntlich keine Scherze machen. Und doch: Beim ZDF-Anchorman Claus Kleber muss mal eine Ausnahme gemacht werden. Denn obwohl spätestens seit seinem indoktrinierenden Interview mit Siemens-Chef Kaeser über dessen Russland-Besuch die recht einseitige ZDF-Berichterstattung über die Ukraine-Krise bekannt ist, haftet der prominente Moderator offenbar weiter fest an seiner Meinung: Westen gut, Russland schlecht. In der Live-Sendung des heute-Journals am Mittwoch wurde es allerdings richtig peinlich.

Kann man die öffentlich-rechtlichen Sender überhaupt noch als verlässliche Hauptnachrichtenquelle betrachten? Oder wird es langsam brenzlig, sich auf die dort festgelegte Berichterstattung zu stützen? Da wird in der ARD-Tagesschau und im Brennpunkt im Stakkato-Stil berichtet, wie gefährlich die „prorussischen“ Kräfte seien. Immer sind es „prorussische“ Kräfte, die für „Unruhe und Aufruhr“ in der Ukraine sorgen, und die das Land angeblich destabilisieren. Ob es sich dabei in Wahrheit nicht u.a. um jene Terroristen handelt, die nachgewiesenermaßen schon auf dem Maidan im Februar über dreißig Menschen hinterrücks erschossen, wird nicht geklärt. So heißt es vielmehr im ARD-Bericht: „Da sind sie wieder, die Angreifer mit denselben Uniformen und denselben Soldaten ohne Hoheitsabzeichen, die wir auch auf der Krim gesehen haben.“ Dann fragt man besorgt, ob es wieder zu einer Annexion kommen werde, wie auf der Krim.

Von einer Abstimmung der Bürger dort, die sich mit überwältigender Mehrheit Russland zugehörig fühlen, und die dies auch zum Ausdruck bringen, wird so gut wie nie gesprochen. Die Propagandamaschinen laufen auf Hochtouren, sowohl bei ARD als auch beim ZDF. Dort arbeitet Claus Kleber.

Am vergangenen Dienstag erscheint der Mann um 21:30 sichtlich aufgeregt und teilt den Zuschauern mit, dass Wladimir Putin voller Sorge die Ereignisse in der Ukraine beobachte, in die sich Russland „selbstverständlich in keiner Weise einmischt“ (doppeldeutiges Augenzwinkern). Mit auffällig ironischem Gesichtsausdruck sagt Kleber dann: „Russland hat nicht mal Geheimagenten dort, sagt Außenminister Lawrow“. Was dem Präsidenten trotzdem solche Sorgen mache, seien die vielen Zuschriften besorgter Ukrainer, (weiter Ironie) die ihn bäten, doch einzugreifen. „Das ist die Moskauer Seite der Geschichte (zusammengekniffene Augen)!“ Kleber reckt sich gerade: „Im Westen wird diese Darstellung mit Spott beantwortet! Und mit heftigen Vergleichen!“ Klebers Miene wird nun bedeutend, man spürt, wie wichtig ihm die folgende Botschaft ist: „Vizekanzler Sigmar Gabriel bescheinigte Putin heute eine Geisteshaltung, wie sie vor hundert Jahren zum Ersten Weltkrieg geführt habe!“ Peng!

Dann moderiert Kleber fast wütend einen Beitrag des Korrespondenten Armin Körper an, der sich später jedoch als handfeste Falschmeldung herausstellen soll! Und die muss Kleber einen Abend später, zur besten Hauptsendezeit am Mittwoch, wieder berichtigen. Wörtlich sagt Kleber hier: „Gestern haben wir – und viele andere Medien – eine Szene gezeigt, in der ein angeblicher Oberstleutnant der russischen Streitkräfte der verblüfften Polizei ihren neuen Kommandeur präsentiert. Diese Szene hat zwar genau so stattgefunden, aber inzwischen mehren sich die Hinweise darauf, dass es eine Art russischer Hauptmann von Köpenick war (bedauerndes Kopfwiegen). Ein kleiner Betrüger, (keine Ironie) der nicht nur die Berichterstattung, sondern auch die örtlichen Polizisten reingelegt hat. Die standen ja stramm! Das war eine offenbar ziemlich überzeugende Vorstellung.“ Kleber reckt sich wieder gerade, und fügt mit bestimmendem Beamtenton an: „Und auch auf völlig andere Weise ein Beleg dafür, wie groß der Respekt vor den Russen dort ist!“ Klar, Herr Kleber.

Kaum jemand hatte allerdings den grandiosen Fehler bemerkt, der Kleber im Interview zuvor mit der Ukraine-Korrespondentin Anne Gellinek unterläuft. War es überhaupt ein Versehen, oder etwa Vorsatz? Das ist jetzt schwer zu sagen, doch zeigt dieser Vorfall Klebers innere Haltung ganz deutlich. Nach einem Bericht über die angespannte Lage in der Ostukraine konstatiert der ZDF-Star gegenüber der Reporterin: „Immerhin sind jetzt russische Zentraltruppen in Bewegung gesetzt, vielleicht ist es damit einen kleinen Schritt Richtung Bürgerkrieg gekommen? Und damit auch eines längst angedrohten RUSSISCHEN echten Eingreifens!“

Die erstaunte Anne Gellinek versucht, diesen schweren Ausrutscher mit einem Lächeln zu überspielen, als sie Kleber - in jedoch nachdrücklichem Ton- korrigiert: „UKRAINISCHE Zentraltruppen sind, Claus Kleber, in Bewegung gesetzt.

Da hat Kleber zur besten Hauptsendezeit doch mal ganz kurz die ukrainischen Anti-Terrortruppen zu „russischen Eingreiftruppen“ umfunktioniert. Der Korrespondentin sei die rechtzeitige Korrektur gedankt, denn ansonsten hätte der Zuschauer an diesem Abend gelernt, dass der Russe jetzt mit Panzern in der Ostukraine vorgeht.

Man fragt sich, was bei dem immer verwirrter wirkenden Kleber nicht in Ordnung sein mag? Und was er mit seinen kruden Verschwörungsgedanken eigentlich erreichen möchte? Warum will er nicht sachlich und objektiv berichten? Wer hindert ihn daran?

Es gibt einige Medienquellen, die die starre, antirussische Haltung Klebers mit dessen früherem Leben als ARD-Studioleiter in Washington D.C. in Zusammenhang bringen wollen. Von dort berichtete Kleber unter anderem live über die Terroranschläge am 11. September 2001. Und er wurde zum Kuratoriumsmitglied einer Stiftung des deutsch-amerikanischen Elitenetzwerks Atlantik-Brücke gewählt. Doch mit diesen Thesen wollen wir uns nicht abgeben. Es ist doch gleichgültig, wo jemand einst zu was geworden ist, oder? Hauptsache, er berichtet wahrheitsgemäß. Das ist er den Zuschauern schuldig, die ihn zudem durch hohe Gebühren finanzieren. Ob er nun Lust zur Wahrheit hat, oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

Quelle: Kommentar von Eva Herman - „Stimme Russlands"

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