Lausitzer Rundschau: Grotesker Plan
Archivmeldung vom 17.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Angaben der Umweltverbände stimmen. Durch die neue Kraftfahrzeugsteuer, die auf der Basis des CO2-Ausstoßes gerechnet werden soll, sparen die Besitzer großer "Stinker" wie des 500.PS starken Audi Q7.V12 mit 298.Gramm CO2 pro Kilometer gegenüber heute 520.Euro pro Jahr ein, mehr als die Hälfte.
Jedenfalls nach den bisher veröffentlichten Plänen der Großen Koalition. Das ist verrückt. Verantwortlich dafür ist die Union, die die Meinung vertritt, jedes Gramm CO2 müsse gleich teuer sein, nämlich zwei Euro. Da es für alle Fahrzeuge einen Sockelbetrag von rund 50 Euro geben soll, werden Autos, die wenig Klimagas ausstoßen, in Relation zu großen Fahrzeugen übermäßig teuer, es sei denn, sie liegen beim CO2-Ausstoß unterhalb der Freigrenze von 120.Gramm. Das ist grotesk. Das ursprüngliche Ziel der Umstellung war es, einen Anreiz für die Anschaffung umweltfreundlicher Fahrzeuge zu geben. Das geht nur, indem jedes Gramm CO2, das über einen Ausstoß von 180 oder 200 liegt, teurer wird als das darunter. Dieses Ziel wird jetzt ad absurdum geführt. So wie die neue Steuer geplant ist, ist sie eher eine Ausverkaufshilfe für Spritschlucker. Ein Subventionsprogramm für die Premium-Hersteller. Man muss es mit der ökologischen Lenkungswirkung ja nicht übertreiben, schon gar nicht in einem Krisenjahr. Aber jeden Ehrgeiz fahren zu lassen, das ist beschämend. Nicht zuletzt für die Klimakanzlerin Angela Merkel (CDU).
Quelle: Lausitzer Rundschau