Rheinische Post: VW im Crash-Test
Archivmeldung vom 05.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZahlen sind immer auch Symbole: 10 000 Arbeitsplätze stehen bei Volkswagen zur Disposition. Wenn auch mit den 10 000 Jobs nicht unmittelbar 10 000 Schicksale verbunden sind, weil VW die Arbeitsstellen ohne Kündigungen streichen will, so sind es doch die Jobs der Kinder, die da wegfallen. 10 000 an der Zahl. Volkswagen, wie der Name schon sagt ein Produzent von Fahrzeugen für die Massen, bekommt in Deutschland massive Probleme, gerät unter erheblichen Kostendruck.
Autos lassen sich im Ausland billiger bauen
und - so bitter das ist - zuweilen auch besser. Die Autofabrik der
VW-Tochter Skoda im tschechischen Mlada Boleslav gilt intern als die
beste im Konzern. Das Signal ist klar und deutlich: Zu deutschen
Löhnen ist eine Massenfertigung von Automobilen kaum mehr möglich. In
zehn bis 20 Jahren wird sie es vielleicht gar nicht mehr geben.
Dass es jetzt in Wolfsburg ernst wird, ist kein Wunder. Ein Blick
nach Bochum, wo Opel gerade noch an der Schließung vorbeigeschrammt
ist, hilft weiter. 20 Prozent über Tarif hatten sie durchgesetzt, bei
VW wurden noch höhere Löhne bezahlt. Das ändert sich jetzt mit Macht
- das Konsens-Modell Volkswagen steht vor dem Crash-Test.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post