Westfalenpost: Notgedrungen
Archivmeldung vom 11.11.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit satter Mehrheit haben die Bundestagsabgeordneten einer Verlängerung des Bundeswehreinsatzes im Rahmen der "Operation Enduring Freedom" (OEF) zugestimmt. Aber die Mehrheit war schon einmal satter. Erkennbar macht sich Unbehagen breit, nicht nur bei Linkspartei und Grünen.
Die ohne UN-Mandat von den USA geführte Operation produziert
zunehmend Zweifel, speziell das Vorgehen in Afghanistan. Zwar wird
auch dort, am Hindukusch, wie einst Ex-Verteidigungsminister Peter
Struck markig formulierte, unsere Freiheit verteidigt. Die Art des
Kampfes aber hat bisher in der Region nicht wirklich zu mehr
Stabilität und Sicherheit geführt. Schlimmer noch: In der Ferne
zeichnet sich eher das Gegenteil ab.
Da bleibt praktisch nichts anderes, als auszuharren und
weiterzumachen - das Fiasko einer Niederlage gegen die gestürzten und
vertriebenen Taliban will sich niemand leisten. Zunehmend besteht
aber die Gefahr, dass die mit UN-Mandat ausgestattete Schutztruppe
Isaf, an der deutsche Soldaten beteiligt sind, schleichend zur
Kampftruppe werden könnte. Die Grenze zwischen OEF und Isaf scheint
bereits fließender zu werden.
Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost