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Neue Westfälische (Bielefeld): Merkels Europa-Rede

Archivmeldung vom 20.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Europäische Union wird zunehmend von Nervosität heimgesucht. Ausgerechnet in einer Situation, in der Ruhe und ein kühler Kopf notwendig ist, um die verschiedenen Herausforderungen zu meistern, reden die Verantwortlichen ohne Sinn und Verstand. Bisher waren es Italiener, Franzosen und Dänen, die in Sachen Grenzkontrollen (Schengen) alles taten, um Europa zu destabilisieren. In die Reihe der Schwätzer hat sich jetzt auch die deutsche Kanzlerin eingereiht.

Angela Merkel nutzte das Frühlingsfest ihrer Partei in einer Kleinstadt im Sauerland, um den Menschen in Griechenland und Portugal klarzumachen, was sie von ihnen hält: Alles faule Säcke. Die Südländer sollten länger arbeiten und weniger Urlaub machen, ruft sie voller Vorurteil den Menschen zu, die sich um ihre Zukunft sorgen, die vor härteren Einschnitten stehen als die Deutschen durch Schröders Agenda 2010 im Jahr 2003. Das ist nicht hilfreich und überdies in der Sache falsch. Beim Renteneintrittsalter liegen Deutsche, Portugiesen und Griechen nah beieinander. Ja, die Bürger der Schuldenstaaten werden einen großen Beitrag zu ihrer Gesundung leisten müssen. Ihnen das ohne Not um die Ohren zu hauen, hilft überhaupt nicht. Es schwächt Deutschlands Einfluss und zeigt, wie groß die Nervosität ist.

Quelle: Neue Westfälische

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