Westfalenpost: Eiskalte Berechnung Hillary Clinton will Präsidentin werden
Archivmeldung vom 22.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLange hat sie damit nur koketiert, sich nicht festlegen wollen. Nun aber machte Hillary Clinton über ihre Internetseite deutlich: Sie will erneut ins Weiße Haus einziehen. Nach den langen Jahren als "First Lady", den repräsentativen Aufgaben und der unappetitlichen Lewinsky-Affäre möchte sie die Geschicke der Welt bestimmen: Als erste Frau in der US-Geschichte.
Man traut ihr das zu, weil sie über Disziplin, Sachkenntnis und
Härte verfügt. Einen Eildurchgang in der demokratischen Partei kann
sie dennoch nicht erwarten. Die New Yorker Senatorin polarisiert,
ihre Erfolge gelten als bekannt und ihr Ruf als Opportunistin ist
nicht gerade schmeichelhaft. Die zahlreichen Gegner werden sie als
eiskalte, berechnende Persönlichkeit darstellen, die sich wechselhaft
darstellt. Die kalkulierende Politikerin wurde früh eine
Befürworterin des Irak-Krieges, möchte davon nicht mehr viel wissen.
Hillary Clinton verfügt über Qualitäten, um zu gewinnen, sie kann
aber schon bei den Demokraten scheitern. Wie es aussieht, ist ihr
ernsthaftester Widerpart in der eigenen Partei Barack Obama, der als
erster Afroamerikaner den Job als Präsident ausüben möchte. Ein
charismatischer, unverbrauchter junger Mann, der eine neue Generation
verkörpert und einen Hauch von Kennedy versprüht. Er sucht den
Wandel, die nationale Versöhnung, die der jetzige Präsident George
Bush leichtfertig aufs Spiel setzte.
Das verspricht Spannung weit vor der Wahl am 4. November 2008, weil
Hillary Clinton sich bewusst als etablierte Politikerin profiliert.
Sie rückt in die Mitte, orientiert sich an den geltenden Grundfesten,
um berechnend niemanden auszugrenzen. Mit "Prinzgemahl" Bill verfügt
sie über einen Finanzchef, der locker die Sponsoren für den
100-Millionen-Dollar-Wahlkampf zusammen bekommt. Das wird sich
auszahlen.
Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost