Lausitzer Rundschau: Zu Naher Osten/Deutschland
Archivmeldung vom 21.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Sitzung des Auswärtigen Ausschusses hatte gestern einen ziemlich faden Beigeschmack. Während im Nahen Osten Krieg geführt wird, streiten sich deutsche Parlamentarier mit viel Unkenntnis darüber, ob die Bundesregierung all ihre Möglichkeiten ausschöpft, den Friedensprozess in der Krisenregion wieder in Gang zu bringen. Der Versuch, aus der Eskalation politisches Kapital zu schlagen, war unüberhörbar.
Ein durchsichtiges, eher peinliches Unterfangen. Und erfahrene
Außenpolitiker wissen doch: Diplomatie ist das Bohren von ganz dicken
Brettern. Wer Einfluss nehmen will, tut dies hinter den Kulissen über
diplomatische Kanäle. Er nutzt dafür sicherlich nicht den
öffentlichen Marktplatz. Eine Woche nach Beginn der Kampfhandlungen
ist die (Ab-)Qualifizierung des deutschen Engagements also völlig
unnütz und unsinnig.
Das Parlament sollte sich zum jetzigen Zeitpunkt auf eine andere
Frage konzentrieren: Was kann Deutschland zusätzlich leisten, um die
humanitäre Katastrophe im Libanon und in den Zufluchtsregionen
abzumildern? Die Lage ist überall bereits dramatisch. Ausländer
werden evakuiert, zurück bleiben aber Menschen ohne Perspektive. Für
Zank ist später noch genug Zeit. Jetzt gilt es, ver-stärkt
mitzuhelfen, das Leid der Flüchtlinge zu mildern.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau