Lausitzer Rundschau: Die Afrika-Reise der Bundeskanzlerin
Archivmeldung vom 08.10.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer einmal an der Meerenge von Gibraltar Afrika fast zum Greifen nahe sah, der weiß, wie wenig uns Europäer trennt von dem Armenhaus des Globus. Afrika ist tatsächlich ganz nah. Es ist nicht nur der Flüchtlingsströme wegen auch immer näher gerückt in den letzten Jahren.
Afrika ist als Lieferant für wichtige Rohstoffe
inzwischen unverzichtbar. Der Kontinent ist gerade deswegen zum Ziel
vielfältiger politischer Initiativen aller großen Wirtschaftsmächte
geworden. Vor allem China weitet seinen Einfluss stetig aus. Dem
entgegenzutreten, ist eines der vordringlichen Ziele der EU. Dies
wäre sicher auch zu erreichen, wenn es den reichen Ländern des
Nordens nicht so sehr an Glaubwürdigkeit mangelte. Dabei spielt die
Erinnerung an die schlimme Ausbeutung der Vergangenheit eine
untergeordnete Rolle. Aber die von den Europäern mit diktierten
Regeln des Welthandels gehen zulasten der Völker Afrikas. Sie
erdrücken die Bauern des Kontinents mit subventionierten
Lebensmitteln. Afrika braucht nichts mehr als eine Reform des
derzeitigen Welthandelssystems. Deswegen auch war die jetzt beendete
Afrikareise der Kanzlerin ein Unternehmen ohne nachhaltige Wirkung.
Sie hat sich aus Rücksicht auf bestimmte Partnerländer in der EU, vor
allem aus Rücksicht auf Frankreich, nicht mit dem wichtigsten Problem
beschäftigt. Da hilft es dann auch wenig, wenn es ansonsten an guten
Absichtserklärungen nicht mangelte.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau