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Rheinische Post: Weise Großmütter

Archivmeldung vom 31.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kochen kann so einfach sein: Kühltruhe auf, Folie von der Verpackung ziehen, kurz erhitzen, fertig. Diese Art pragmatischer, ungesunder Ernährung steht heute auf dem Speiseplan. Kein Wunder, dass bei der Einfachheit die meisten Menschen glauben, sie seien gute Köche.

Dabei wissen wir nichts mehr von dem, was unsere Großmütter beherrschten. Wir haben ihre Esskultur lieblos abgelehnt. Und das rächt sich nun. Dabei ist es eigentlich ein Paradox: Unsere Großmütter, die keinen Zugang zum Internet und unseren heutigen Informationsquellen hatten, waren uns weit überlegen mit ihrem Wissen über Lebensmittel, ihre Verarbeitung, das Einkellern und ein gesundes Mittagessen. Sie haben saisonal, also klimafreundlich, aufgetischt. Sie haben uns Nestwärme gegeben, wenn sie am großen Küchentisch die Rationen verteilt haben. Sie haben das Essen aus dem eigenen Garten, also ökologisch, geholt. Sie haben das gemacht, was wir heute gut heißen. Trotzdem machen wir vieles bewusst falsch. Wir essen hastig, wir werden dicker, nicht alle tischen ihren Kindern mehr selbstgekochtes Essen auf. Das alles ist kein Grund, die gute alte Zeit zurückzusehen. Aber das Bewusstsein für gute, bewährte Ernährung.

Quelle: Rheinische Post (von Stefanie Winkelnkemper)

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