Rheinische Post: Kurnaz pfui - Steinmeier hui
Archivmeldung vom 17.02.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMurat Kurnaz wird in den nächsten Tagen vom Paulus zum Saulus mutieren, damit Frank-Walter Steinmeier den Wandel vom Saulus zum Paulus schafft. Im BND-Untersuchungsausschuss beginnt nämlich die letzte Schlacht um das Schicksal des Außenministers.
Und da für die
Öffentlichkeit die Feinheiten des über vierjährigen Verbleibs des
gebürtigen Bremers in den US-Folterzellen von Guantanamo und Kandahar
zu kompliziert zu sein scheinen, wird das Problem zugespitzt auf eine
einfache Frage: Hatte Steinmeier als damaliger Kanzleramtsminister
nicht allen Grund, den Mann mit dem langen Bart außer Landes zu
halten?
Es ist der Regieplan zur Rettung Steinmeiers. Vor dessen eigenem
Auftritt breiten nächste Woche die Bremer Ermittler sowie Joschka
Fischer und Otto Schily ihre früheren Erkenntnisse aus. Dann muss der
Minister den Sack nur noch zumachen: Sicherheit ging vor. Auf der
Strecke bleiben zwei Fragen. Wieso hat Steinmeier die 2001 und 2002
plausible Entscheidung auch 2003, 2004 und 2005 nicht korrigiert, als
die Zweifel am Terrorverdacht größer wurden? Und warum muss nun
Schmutzwasser über Kurnaz den Außenminister reinwaschen? Alle Details
aus dem Anfangsverdacht hielten der Überprüfung nicht stand. Bleibt
der Trost: Kurnaz hat schon viel Schlimmeres überstanden.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post