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Südwest Presse: Kommentar zu Geiseln im Irak

Archivmeldung vom 12.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Islamisten melden sich tagtäglich mit Terrordrohungen im Internet. Aber zum ersten Mal ist Deutschland Ziel von zwei aufeinanderfolgenden Videos. Das eine muss mit dem anderen zwar nichts zu tun haben. Denn in Österreich wurde das zweite schon vor dem ersten gesehen.

Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten, die eine neue Form der Terrorbedrohung erkennen lassen. Einerseits gibt es Verbindungen zwischen den Aufständischen im Irak und den Taliban in Afghanistan. Sonst würden die Autoren die Entführung von Mutter und Sohn im Irak nicht mit der Forderung verbinden, die deutschen Truppen müssten den Hindukusch in zehn Tagen verlassen.
Andererseits beweist das zweite Video, dass die Behauptung des Verteidigungsministers Jung vom friedlichen Wiederaufbau in Afghanistan bei Terroristen nicht ankommt. Dort wird der Auftrag als das gesehen, was er auch tatsächlich ist: ein Kampfeinsatz an der Seite der Nato. Dies erst recht nach dem Tornado-Beschluss. Einigermaßen friedlich geblieben ist er nur, weil die Kriegsfürsten Ruhe geben und die Taliban im Süden aktiv sind.
Auf den Krisenstab und Außenminister Steinmeier kommen jetzt besondere Herausforderungen zu. Aus Afghanistan abziehen, kommt nicht in Frage. Deutschland darf sich von Terroristen nicht erpressen lassen. Aber sie für Trittbrettfahrer zu halten, wäre zu kurzsichtig.

Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse

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