Lausitzer Rundschau: Junge Frauen verlassen die Region Ruf-Busse reichen nicht
Archivmeldung vom 16.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Studie Not am Mann des Berlin-Instituts hat dem Thema Abwanderung in den neuen Ländern ein neues Kapitel hinzugefügt: Es sind vor allem junge Frauen mit Abitur, die gen Westen ziehen, um dort nicht nur eine Arbeit, sondern auch einen Lebenspartner zu finden. Zurück bleiben sozial unattraktive Männer mit wenig Bildung, wenig Einkommen und wenig Ehrgeiz.
Die
verdienstvolle Studie fächert die Ursachen für die Abwanderung auf.
Ebenso vielfältig sind die Wege, die beschritten werden müssen, um
die Regionen aus der Krise zu führen. Das ist auch Wolfgang Tiefensee
(SPD) klar, für die neuen Länder zuständiger Verkehrsminister.
Dennoch erweckte er den Eindruck, als würden mobile Ärzte, rollende
Bibliotheken und Ruf-Busse reichen, um das Problem in den Griff zu
bekommen. Was wie unbedarfter Aktionismus wirkte, war aber nur
miserabel kommuniziert. Denn Tiefensees Modellregion-Projekt ist viel
breiter angelegt und deshalb begrüßenswert. Die zwei Regionen, die am
Ende die Vier-Millionen-Euro-Förderung bekommen, setzen sich
gegenüber Mitbewerbern nur durch, wenn sie sinnvolle Vorschläge
machen, wie sie ihre soziale Infrastruktur verbessern können.
Ruf-Busse und rollende Bibliotheken sind zumindest in dem
Bewerberkonzept der Landkreise Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz
nicht berücksichtigt.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau