Rheinische Post: Licht aus, Licht an
Archivmeldung vom 07.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Deutschland, dem Land der Lichter und Denker, wurde eine Aktion ersonnen, die sich erhellend auf das Bewusstsein für das bedrohte Weltklima auswirken soll: Am Samstag Abend sind die Menschen aufgerufen, für fünf Minuten die Lampen auszumachen, auf dass in Dunkel-Deutschland die Erleuchtung komme, wie schädlich der verschwenderische Umgang mit Energie ist, und die Mächtigen der Welt darob merken, wie ernst dem Volk dieses Anliegen ist.
Nun haben Aktionen, die nur Ein und nur Aus kennen, grundsätzlich einen Haken.
Es mangelt ihnen an Nachhaltigkeit. Nach fünf Minuten werden in etlichen
Großfirmen und Privathaushalten, die auch in diesem Jahr übrigens kaum bei der
Weihnachtsbeleuchtung geizen, mit wohligem Schauer sämtliche Schalter wieder
umlegt werden. Das Leben geht weiter wie gehabt - dann freilich mit dem guten
Gefühl, irgendetwas getan zu haben. Nur könnte in diesem Fall die kollektive
Kurzverdunklung etwas länger dauern. Kraftwerke kennen nämlich auch nur Ein und
nur Aus. Sie gehen vom Netz, wenn der Strombedarf schlagartig sinkt. Und
möglicherweise gehen einige sogar kaputt. Vielleicht geht dem einen oder anderen
dabei dann doch noch ein Licht auf. Es geht gar nicht um die Extreme Ein oder
Aus. Für Mensch und Umwelt geht es in Zukunft wie noch nie um Maß und Mitte.
Quelle: Rheinische Post