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Rheinische Post: Wieseprügel

Archivmeldung vom 06.10.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.10.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mag sein, dass ein Spitzengewerkschafter sich auch mal in der rhetorischen Folterkammer bedienen muss; mag sein, dass in Zeiten der Krise auch harsche Töne nötig sind, um aufzurütteln. Doch das, was sich IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel gestern geleistet hat, übersteigt jedes Maß, ist mit keinerlei Taktik zu rechtfertigen, ist unerträglich und erfordert mindestens eine Entschuldigung, wenn nicht sogar seinen Rücktritt.

Unternehmer, die nicht der Ansicht sind wie die Funktionäre der IG Bau, bezeichnete Wiesehügel als Feinde. "Und Feinde muss man bekämpfen bis zur Vernichtung." Auch das Wort "Krisenschmarotzer" führte Wiesehügel im Munde. Ein solches Vokabular ist zutiefst unmenschlich. Denn die Unternehmer, denen der Funktionär Wiesehügel Vernichtung androht, sind Menschen aus Fleisch und Blut. Und selbst wenn er Unternehmen gemeint haben sollte, entschuldigt das nichts. Hinter jedem Unternehmen stehen Menschen. Wiesehügels Ausfall ist nach Münteferings Heuschreckendebatte der zweite schlimme Fehlgriff aus den Reihen der SPD, der Deutschland schweren Schaden zufügt. Müssen Unternehmer bald Angst haben in Deutschland?

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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