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eue Westfälische, Bielefeld: Nach der Krise ist vor der Krise

Archivmeldung vom 29.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für Frauen ist es die normalste Sache der Welt: Wenn das Wetterhäuschen in Bewegung kommt und die Temperaturen draußen rauf- (Sommer) oder runtergehen (Winter), haben sie nichts mehr zum Anziehen. Vor der Krise haben sie sich einfach die Kreditkarte geschnappt, und dann ging es ab in die City, zum Shoppen.

In der Krise wurde der Kleiderschrank lieber noch mal durchgecheckt. Wer von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit betroffen war, traute sich nur noch mit Scheuklappen in die Fußgängerzone, und die Stiefel vom letzten Jahr waren plötzlich noch wie neu. Glaubt man den Konsumforschern, befinden wir uns jetzt am Ende des dunklen Tunnels. Was sie nicht sagen: Nach der Krise ist vor der Krise. Deshalb sollte man sein Sparschwein nicht leichtfertig schlachten, auch wenn einem jetzt alle gut zureden. Denn für den Kaufrausch der Deutschen ist ein Job-Boom verantwortlich, der gefährlich werden kann. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit und der IG Metall haben sich seit Jahresanfang vor allem die Jobangebote von Leiharbeitsfirmen mehr als verdoppelt. Viele Stammbelegschaften wurden in der Krise ausgedünnt, feste Stellen in befristete Arbeitsverhältnisse umgewandelt. Und wenn auf den Job kein Verlass ist, sollte man sich das mit den neuen Stiefeln zweimal überlegen.

Quelle: Neue Westfälische

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