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Neue OZ: Kommentar zu Gammelfleisch

Archivmeldung vom 28.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie mühselig, wie zaghaft: Es hat sage und schreibe vier Jahre gedauert, bis der Vermittlungsausschuss sich zu einem härteren Vorgehen gegen Stinkfleisch-Dealer durchringen konnte.

Zur Erinnerung: Es gab mal einen Verbraucherminister Horst Seehofer, der - im Jahr 2005 - einen Zehn-Punkte-Katalog vorlegte, ihn "Aktionsplan" taufte und darin Meldepflicht und Bußgeld von 50000 Euro zum Kampf gegen Gammelfleisch forderte.

Von Aktion ist wenig geblieben, auch wenn man sich jetzt auf die Formel einigte, künftig Übeltäter schneller anzuprangern und das Recht der Konsumenten trotz Betriebsgeheimnissen zu stärken. Ob der Verbraucherschutz gewinnt, ist längst nicht sicher. Und angesichts zweistelliger Milliardenumsätze der Fleischbranche jedes Jahr dürften anvisiertes Bußgeld und die Nennung schwarzer Schafe ähnlich wirken wie Dopingkontrollen bei Radprofis: null Abschreckung.

Der Gier der Geschäftemacher ist nur durch viel schärfere Kontrollen beizukommen - und mit einem Verbraucherinformationsgesetz, das endlich von vielen Ausnahmen entrümpelt werden muss.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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