Rheinische Post: Al Qaidas Hunger
Archivmeldung vom 13.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOsama bin Ladens Terrornetzwerk al Qaida wird zur doppelten Bedrohung. Neben die terroristische Kampfansage an den Westen, seine Demokratie und Freiheitsrechte tritt nun die politische. Al-Qaidas-Vizechef, der Ägypter al Sawahiri, schreibt an den Statthalter im Irak, al Sarkawi, das politische Vorgehen sei genauso wichtig wie das militärische.
Ziel sei ein moslemischer Staat, der auf die arabische Halbinsel, bis ans Mittelmeer, auf Ägypten, Libanon Syrien und große Teile der Türkei ausgedehnt werden könnte. Dies
zielt auf die Herzen der Menschen, die sich auf der Schattenseite des
Lebens wähnen. Ihnen wird vorgegaukelt, ein solcher Mammut-Staat sei
die Lösung ihrer Probleme. Die politische Strategie al Qaidas ist die
Antwort auf den Versuch vor allem der Amerikaner, die islamische Welt
nach westlicher Vorstellung zu demokratisieren. Das ist auch der
Grund, warum die Demokratisierung des Irak aus al Qaida Sicht nicht
gelingen darf. Sie wäre das falsche Signal.
Europa muss aufwachen, wenn es um die Türkei geht. Dort ist Rückkehr
zur Religion und zum Nationalismus zu verspüren. Der innere Druck
wird größer, je mehr sich die Türkei der EU anpasst. Große Teile der
Türkei stehen auf al Qaidas Wunschliste. Das bedeutet drohende
territoriale Amputation.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post