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Neue OZ: Symbol der neuen Kulturpolitik

Archivmeldung vom 13.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit dem "filmforum" stand nicht nur ein gutes Stück Duisburger Stadtkultur auf der Kippe. Mit dem ersten kommunalen Kino Deutschlands ging es auch um ein Symbol der neuen Kulturpolitik der Siebzigerjahre. "Kultur für alle": Hilmar Hoffmanns Slogan entsprachen gerade kommunale Kinos und die Zentren der Soziokultur bestens. Konsumfrei, emanzipatorisch, mitbestimmt organisiert sollten diese Häuser im sozialen Gefüge verändernd wirken.

Der Bürgerprotest von Duisburg zeigt, dass die Reformkultur vergangener Tage längst zum Establishment der Stadtkultur gehört. Die Sozio- und Alternativkultur hat sich professionalisiert - auch, um mit einem Unterhaltungskommerz mithalten zu können, gegen den mit Appellen und Konzepten allein nichts auszurichten ist. Häuser wie das "filmforum" bieten Kultur im Nahbereich. Auch das gehört zu einer Kulturszene, die im Zeichen von "Leuchtturm"-Denken und Kulturwirtschaftsplänen immer mehr unter Effizienzdruck gerät. Mit ihrem Protest haben die Menschen in Duisburg jedenfalls gezeigt, auf welche Kultur sie auf keinen Fall verzichten wollen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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