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Neue OZ: Öl ins Feuer

Archivmeldung vom 03.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Norbert Röttgen hat eine brisante Personalentscheidung getroffen: Die Berufung des ehemaligen Atommanagers Gerald Hennenhöfer zum obersten Atomaufseher im Bundesumweltministerium weckt zu Recht kritische Fragen, ob hier nicht der Bock zum Gärtner gemacht wird.

Denn Hennenhöfer ist kein unbeschriebenes Blatt. Er wird in Zusammenhang gebracht mit der Lagerung von Strahlenmüll in der maroden DDR-Müllkippe Morsleben, mit dem umstrittenen Weiterbetrieb der Pannen-Atomreaktoren in Biblis und nicht zuletzt mit dem einsturzgefährdeten Atommülllager Asse, dessen anerkannt unfähige Betreiberin er als Anwalt vertreten hat. Dass Hennenhöfer zudem in Diensten des Energiekonzerns Viag gestanden hat, rundet das Bild ab. Seine Fachkenntnisse sind zweifellos exzellent, seine Unvoreingenommenheit muss aber bezweifelt werden.

Und so gießt Röttgen mit seiner Personalentscheidung Öl ins Feuer. Denn schon jetzt ist heftig umstritten, ob - und wenn ja welche - Atomkraftwerke womöglich länger am Netz bleiben dürfen. Für die Beantwortung solch brisanter Fragen wünschen sich nicht nur Atomkraftgegner Experten, die unparteiisch zu Werke gehen. Dies gilt umso mehr, als jede Laufzeitverlängerung den Berg an hoch radioaktivem Müll vergrößert, für den immer noch kein Endlager gefunden ist. Röttgen muss aufpassen, dass sein Haus nicht in folgenschwere Schieflage gerät.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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