Rheinische Post: Standort-Weihnacht
Archivmeldung vom 03.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Weihnachtsgeschäft ist für den Einzelhandel längst kein kalendarisch garantierter Segen mehr. Die regionalen Umsatz-Unterschiede werden immer schärfer: In Düsseldorf, München und Hamburg etwa verwöhnen die Käufer die örtlichen Händler alle Jahre wieder. In anderen Teilen der Republik aber - selbst in Berlin - müssen die Kaufleute nach dem Kassensturz am ersten Advent auch in diesem Jahr wieder darum bangen, bis zum Fest überhaupt noch auf den grünen Zweig zu kommen.
Die Schere spiegelt die regionalen Einkommensunterschiede und zeigt,
dass längst nicht alle Regionen in gleichem Umfang vom Aufschwung
profitieren. Sie zeigt aber auch, dass in vielen Kommunen zu
kurzfristig gedacht wird. Denn nicht nur der Weihnachtskunde will
bummeln, flanieren, will Auswahl. Da machen sich kommunale
Standort-Initiativen bezahlt, bei denen Händler, Lokalpolitiker und
Gebäude-Eigentümer gemeinsame Ideen für attraktivere Innenstädte
entwickeln - und dafür auch mal Geld in die Hand nehmen. Wo die
Geschäftsstrategie aber schon am eigenen Schaufenster endet und der
Hauseigentümer ganzjährig an nichts als seine Mieteinnahmen denkt, da
kann man sich dann auch den Weihnachtsmarkt sparen.
Quelle: Rheinische Post (von Thomas Reisener)