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Rheinische Post: Afrikas Schande

Archivmeldung vom 02.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als fast auf den Tag genau vor sechs Jahren die Afrikanische Union nach EU-Vorbild offiziell gegründet wurde, keimte Hoffnung für den schwarzen Kontinent auf. Gemeinsames Ziel der heute 53 Staaten umfassenden Gemeinschaft war unter anderem, Demokratie und Menschenrechte zu fördern.

Heute findet diese Afrikanische Union auf ihrem Gipfel in Scharm-el-Scheich nicht einmal die Kraft, die skandalösen Vorgänge in Simbabwe beim Namen zu nennen und den Diktator Robert Mugabe in die Schranken zu weisen. Wer diesem brutalen Staatspräsidenten nicht die Leviten liest, der mit Gewalt und Terror seinen politischen Gegenspieler und dessen Anhänger einschüchtert und von der Wahrnehmung ihrer demokratischen Rechte abhält, macht sich mitschuldig. Das ist eine Schande für Afrika. Wirksame Sanktionen wird es kaum geben. Russland und vor allem China sind dagegen. China sieht das als innere Einmischung. Zur Erinnerung: Als Peking im April eine Schiffsladung Waffen für Mugabe losschickte, war das wohl "Entwicklungshilfe". Pekings Gier nach afrikanischen Rohstoffen hat China längst zum neuen Kolonialherrn in Afrika aufsteigen lassen. Es verschließt die Augen vor Völkermord im Sudan und hilft Diktatoren. Auch das ist schändlich.

Quelle: Rheinische Post

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