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Lausitzer Rundschau: Zu Mozart/Jubiläum: An die Zukunft erinnern

Archivmeldung vom 27.01.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ach, könnte man diesen Leitartikel doch in Notenlinien fassen! Es stünden in diesen vielleicht die ersten Takte der Kleinen Nachtmusik, der Figaro-Ouvertüre oder das Finale der Jupiter- Sinfonie. Denn Wolfgang Amadeus Mozart wurde heute vor 250 Jahren geboren. Schon wieder ein Jubiläum, wird mancher sagen, der noch von Thomas Mann, Schiller und Einstein gesättigt ist.

Bleiben wir aber zunächst ein wenig mo-zärtlich. Der Meister, der heute weltweit gefeiert wird und dem das Staatstheater Cottbus eine Mozart-Nacht widmet, hat es verdient. Mit seiner Musik hat er lange vor Gagarin das Tor zum All aufgestoßen: Einstein hörte in ihr die innere Schönheit des Universums, und Goethe sah in dem Komponisten ein Wunder, das nicht zu klären ist. Aber eines ist doch geklärt: Mozart kennen so viele Menschen wie keinen anderen Komponisten, weil er vom einfachen Kinderlied über Opern und Sonaten bis zu Sinfonie, Requiem und Messe für jedes Ohr Wohltönendes geschaffen hat. Ihn zu feiern heißt, sich daran zu erinnern. Seine Melodien gehören zu den unvergänglichen Schätzen der Weltkultur. Wie Rembrandts Gemälde, dessen Geburt sich 2006 zum 400. Mal jährt, wie die gepfefferten Verse Heinrich Heines, der vor 150 Jahren starb, oder die Psychoanalyse Sigmund Freuds, der 1856 geboren wurde. Es geht nämlich, wenn wir Mozart feiern, nicht nur um Mozart. Jedes solche Jubiläum erinnert uns daran, dass wir viel zu erinnern haben, einen geistigen Reichtum, den wir in unserem Leben, privat und gesellschaftlich, viel mehr nutzen sollten. Erinnerungen sind keine Juwelen, die man mal anguckt und wieder wegschließt, sondern Menschheitserfahrungen. Richtig bedacht, sind sie Erinnerungen an die Zukunft, wenn sie für diese genutzt werden.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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