Südwest Presse: zu FORD
Archivmeldung vom 07.09.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFünf Jahre lang saß der Ford- Sprössling Bill am Steuer, doch die Wende gelang ihm nicht. So gesehen war es nur eine Frage der Zeit, bis sich der zweitgrößte US-Autohersteller zu dieser schwierigen Entscheidung durchringen würde, nämlich den Urenkel des Firmengründers mit einem bewährten Topmanager zu ersetzen, der bereits einmal einen großen Konzern aus der Krise geführt hat.
Nur Insider kannten vorher den Namen Alan Mulally, allen voran die
europäischen Airbus-Bosse, war es doch Mulally, der Boeing half,
Airbus den Rang als weltweiter Branchenprimus bei den
Flugzeugherstellern abzulaufen. Bei Ford wird seine Aufgabe aber
ungleich schwerer: Nach einem kleinen Gewinn 2005 rutschte das
traditionsreiche Unternehmen dieses Jahr wieder tief in die
Verlustzone; ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht. Mit
unterfinanzierten Pensionskassen kommt eine gewaltige Kostenlawine
auf den Konzern zu; die mächtige Auto-Gewerkschaft will keine
Lohnzugeständnisse mehr machen.
Dabei ist das größte Problem ein ganz anderes: Ford-Modelle verkaufen
sich nicht mehr so wie früher. Die einst ungeheuer beliebten
Sportgeländewagen schlucken zu viel teuren Sprit, bei Hybridmodellen
hinkt der US-Autobauer den japanischen Konkurrenten deutlich
hinterher. Sollte Mulally auch diesmal das Ruder herumreißen können,
dann wäre das fast ein Wunder.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse