Neue Westfälische: Schleswig-Holstein wählt am 27. September
Archivmeldung vom 24.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Zwangsehe zwischen dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten und CDU-Vorsitzenden Peter Harry Carstensen und SPD-Landeschef Ralf Stegner ist endgültig geschieden.
Dabei ist das Ende mit Schrecken im Kieler Landeshaus nicht der Beweis, dass die beiden großen Volksparteien CDU und SPD nicht miteinander regieren können, sondern die zwangsläufige Folge einer Rivalität zwischen zwei Männern, die gegensätzlicher kaum sein können. Hier der jovial-gemütliche, bärtige Bauer Carstensen, der nie nach höheren Ehren gestrebt hatte. Dort der kühl-intellektuelle, ehrgeizige Fliegenträger Stegner, der aus seiner Geringschätzung der politischen Fähigkeiten seines Koalitionspartners nie ein Hehl gemacht hatte. Auch wenn Carstensen im Landtag das Gegenteil behauptete: Diese beiden konnten nicht miteinander und daran ist die Große Koalition gescheitert. Denn die politischen Erfolge werden durch den lautstarken Krach am Ende in den Hintergrund gedrängt. Immerhin haben sich die Volksparteien auf eine richtungweisende Reform der Schulpolitik verständigt, eine Aufgaben, die die CDU/FDP-Koalition in NRW bislang nicht zustande gebracht hat. Carstensen hofft jetzt, dass ihm die Neuwahl des Landtags die FDP als Wunschkoalitionspartner beschert. Ob er mit dem überaus selbst- und machtbewussten FDP-Landeschef Wolfgang Kubicki allerdings besser klar kommt als mit Stegner, das wird von vielen zwischen Nord- und Ostsee schon jetzt bezweifelt.
Quelle: Neue Westfälische