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WAZ: Bach hat eine Chance vertan

Archivmeldung vom 21.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Über Schuld oder Unschuld soll an dieser Stelle nicht gesprochen werden. Doch wenn ein international so einflussreicher Sportfunktionär wie Thomas Bach auf der Gehaltsliste eines tief im Korruptionsskandal steckenden Konzerns wie Siemens steht, hat das etwas Unappetitliches.

Ein promovierter Wirtschaftsanwalt, der öffentlich stets für sauberen Sport einsteht, sollte sich auch zu sauberer Unternehmensführung bekennen. Das muss er nicht öffentlich tun, wohl aber in internen Kreisen.

Obwohl die Siemens-Affäre schon lange bekannt ist, obwohl immer schmutzigere Details ans Tageslicht kommen, lässt sich Bach weiter fürstlich bezahlen.

Noch viel fragwürdiger ist aber die geschäftliche Verbindung zu einem Welt-Konzern, der wie alle internationalen Unternehmen dieser Größe den Wachstumsmarkt China in den Blick genommen hat. Olympia - eine Veranstaltung frei von Politik und Kommerz? Eine hochdotierte Beratertätigkeit, die womöglich allein der Funktion im IOC zu verdanken ist - schon der Verdacht ist übel. Vor dem Hintergrund der aktuellen China-Diskussion hat Bach dringenden Aufklärungsbedarf.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Wolfgang Pott)

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