Rheinische Post: Tod in Afghanistan
Archivmeldung vom 13.06.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlZwei schreckliche Nachrichten an einem Tag aus Afghanistan: US-Soldaten töten sieben einheimische Polizisten, weil sie sie für Taliban halten. Die Sicherheitskräfte wurden Opfer der immensen Nervosität, die am Hindukusch herrscht.
Der tragische Zwischenfall macht die Lage der internationalen Schutztruppe nicht einfacher: Sie hat im Kampf gegen die Radikal-Islamisten zu wenig Erfolg. Zudem sinkt ihr Rückhalt in der Zivilbevölkerung, die stets am meisten unter Krieg leidet. Die zweite Schreckensbotschaft: Taliban-Schützen erschießen kaltblütig zwei Mädchen vor einer Schule. Ein barbarischer Akt, der zugleich schonungslos zeigt, worum es dem Gegner geht: Um die Wiedererrichtung eines Regimes, das junge Frauen von Bildung ausschließen will. Um Gewaltherrschaft, die den jungen Rechtsstaat hinwegfegen soll. Um die Schaffung eines Sammelbeckens für international operierende Terroristen. So sah Afghanistan aus, bevor der Westen 2002 handelte. Und so darf es nicht wieder werden im Interesse der ganzen freien Welt. Darum geht es in diesem Kampf, der wie jeder Krieg nie frei von Schuld sein kann. Aber die Schuld wegzuschauen, könnte am Ende schwerer wiegen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post