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WAZ: Rüttgers und die Arbeiter

Archivmeldung vom 19.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wechselstimmung? Glaubt man einer neuen Umfrage, ist NRW davon weiter entfernt denn je. So bitter schon allein die Zahlen zur Sonntagsfrage für die SPD sind, das größere Problem offenbart eine vertiefende Betrachtung: 31 Prozent der SPD-Anhänger würden sich im direkten Vergleich für Jürgen Rüttgers entscheiden, bei den Arbeitern führt der Christdemokrat mit 49 zu 20 Prozent vor seiner SPD-Herausforderin Hannelore Kraft.

Das oft höhnisch verwendete Wort vom "Arbeiterführer Rüttgers" hat einen weit höheren Tatsachengehalt als der SPD lieb sein kann. Hingegen laufen die Sozialdemokraten nicht nur in NRW Gefahr, sich zu einseitig als Partei der sozialen Umverteilung und der Interessen des öffentlichen Dienstes zu definieren - eine Sphäre, der SPD-Funktionäre oft schon deshalb nahestehen, weil sie ihr selbst entstammen. In der SPD haben sich zu viele innerlich entfremdet von jenem Teil der Arbeitswelt, in der - vor der Umverteilung - Steuern und Sozialabgaben erst einmal erwirtschaftet werden müssen. Anders ist nicht zu erklären, weshalb es die alte Traditionsklientel zur CDU zieht. Rüttgers, so geschickt er agiert, kann nicht der einzige Grund sein.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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