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Rheinische Post: Raucher-Toleranz

Archivmeldung vom 31.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Würde Salat beim Essen so viel krebserregende Substanzen abgeben, dass jedes Jahr viele Zehntausend Salatesser daran stürben und selbst in der Nähe sitzende Nichtesser zu Hunderten daran grausam zugrunde gingen, wie würden wir dann über Toleranz gegenüber Salatessern denken? Über spezielle Salatesser-Zimmer?

Über Verfassungsbeschwerden zur freien Entfaltung der Salat essenden Persönlichkeit? Über neue Vereine, die ihre Eckkneipe zur privaten Pflege der Salatesserkultur deklarieren? Und das alles nur, um die erst nach dem millionenfachen Tod von Salatopfern reichlich spät einsetzende Fürsorgepflicht des Staates auszuhebeln. Aber das 2008 Schritt für Schritt greifende Rauchverbot erhitzt die Gemüter. Und es steht zu befürchten, dass sich in deutschen Lokalen in den nächsten Monaten viele Aggressionen zwischen Rauchern und Nichtrauchern hochschaukeln werden. Raucher müssen lernen, dass es mit dem Zynismus "ich habe mich noch nie über einen Nichtraucher beschwert" nun vorbei ist. Aber Nichtraucher sollten Verständnis zeigen, dass eine über Jahrhunderte gewachsene und gepflegte Gewohnheit nicht über Nacht abgelegt werden kann, zumal sie oft mit Suchtverhalten einhergeht.

Quelle: Rheinische Post (von Gregor Mayntz)

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