Neue Westfälische Bielefeld: NRW-Grüne halten sich alle Koalitionen offen
Archivmeldung vom 08.02.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Debatte bei den NRW-Grünen verläuft auf zwei verschiedenen Ebenen. Auf der einen Seite diskutieren sie ihr Programm, fordern eine neue Energiepolitik, eine neue Bildungspolitik, eine neue Politik gegenüber den Kommunen - Grün pur. Auf der anderen Seite überlegen sie, mit wem sie das Land regieren wollen.
Ganz oben auf der Wunschliste steht die SPD, mit einigem Abstand folgt die CDU, weit dahinter eine rot-grüne Koalition unter Einbeziehung der Linken. Das Problem der Grünen ist dabei, dass die Programmdiskussion und die Partnersuche nur schwer in Übereinstimmung zu bringen sind. Nimmt man das alles ernst, was auf dem Parteitag in Essen über Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, seine CDU und seine Politik gesagt worden ist, kann man nur schwer nachvollziehen, warum die Grünen ihn an der Macht halten könnten. Schaut man sich an, was die Grünen zu Kohlekraftwerken und Windrädern, zu Schulen und Hochschulen beschlossen haben, fragt man sich, welche Verbiegungen und Verrenkungen auf beiden Seiten erforderlich sein würden, um ein Bündnis mit der CDU zustande zu bringen. Doch diese Diskrepanz hat die Grünen auf ihrem Parteitag nicht spürbar belastet. Nach fünf Jahren Opposition wollen sie an die Macht, mit aller Macht, egal mit wem.
Quelle: Neue Westfälische