Rheinische Post: Die Fragen der Steuerzahler
Archivmeldung vom 08.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMehr als sechs Milliarden Euro zusätzlich werden Bund, Länder und Gemeinden in diesem Jahr einnehmen. Wer sich zudem vor Augen führt, dass der Steuerzahlerbund als Untergrenze jährlicher Verschwendung durch die öffentliche Hand die Summe von 30 Milliarden Euro ausgemacht hat, darf schon nach dem Sinn der Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte fragen, die die große Koalition wie ein Mantra wiederholt.
Ein reines ordnungspolitisches Gewissen scheinen auch die
schwarz-roten Akteure nicht mehr zu haben. Oder wie darf man die
Wählerbeschimpfung von Finanzminister Steinbrück sonst verstehen, der
den Deutschen ein "schizophrenes Verhältnis" zu ihrem Staat vorwirft,
nur weil sie nach dem Verbleib ihrer Steuergelder fragen? Wer keine
Argumente mehr hat, wird ausfallend.
Doch Ausfälle helfen nicht weiter, sondern Einfälle. Was also spricht
gegen Vorschläge wie den des Wirtschaftsweisen Bofinger, die
Mehrwertsteuer nur gestaffelt zu erhöhen, je nach Bedarf? Was erst
recht spricht gegen die Prüfung weiter Sparmöglichkeiten? Unser Staat
braucht Geld, um handlungsfähig zu sein. Ob er mit diesem Geld alles
das finanzieren muss, was er heute so bezahlt, ist fraglich. Es gab
da mal eine interessante Liste für den Subventionsabbau. Einer ihrer
Autoren: Peer Steinbrück. Vielleicht hat er dieses Papier noch
irgendwo.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post