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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Nahost

Archivmeldung vom 17.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

»Apartheid« beschrieb ursprünglich das System der Rassentrennung in Südafrika. Im übertragenen Sinne ist es, da hat der SPD-Chef Sigmar Gabriel recht, auch auf andere Regionen anwendbar. In der Tat geht ein Riss durch die israelische Gesellschaft. Juden aus Europa und den USA spielen in einer anderen Klasse als die aus arabischen Ländern eingewanderten Juden. Noch viel größer ist der Riss zwischen Juden und palästinensischen Bürgern, sofern diese in ihrer Religion dem Christentum oder gar dem Islam folgen.

Dieser Riss durchzieht fast alle Bereiche des Lebens: Justiz, Wohnort, Arbeit, Bildung und auch Freizeit. Zur ganzen Wahrheit gehört aber, dass der Riss, den Gabriel Apartheid nennt, auch die meisten arabischen Länder teilt. Angefangen von den Palästinensern in libanesischen und anderen Flüchtlingslagern über die asiatischen Gastarbeiter in den reichen Ölstaaten bis zu religiösen Minderheiten im Iran, Pakistan und weiteren islamisch geprägten Staaten: Überall leiden Menschen zweiter Klasse unter Unterdrückung. Das entschuldigt weder Israel noch die anderen. Apartheid ist ein Skandal. Überall.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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