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Neue OZ: Kommentar zu EU /Klima

Archivmeldung vom 22.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gesunder Realismus hat noch keiner Verhandlung geschadet. Und es ist nicht zwingend realistisch, das Klima-Problem über alle anderen zu stellen und nach Milliarden zu rufen, ohne überhaupt verhandelt zu haben.

Insofern übertreiben Umweltminister und Klimaschützer, wenn sie schon vor dem Kopenhagener Gipfel Milliardenzusagen per Blankoscheck für Entwicklungsländer verlangen - vielleicht sogar ohne das Geld an konkrete Leistungen etwa beim Schutz der Regenwälder zu knüpfen. Das soll und muss in aller Ruhe verhandelt werden.

Auch darüber hinaus haben die EU-Umweltminister kaum Grund, sich zu feiern. Von China, den USA und Dritte-Welt-Ländern verlangen sie weit reichende Zusagen und von ihren eigenen Regierungen auch. Aber sie schaffen es nicht einmal in ihrer Riege, eine tatsächlich gemeinsame Linie zu beschließen. Osteuropa bleibt in einigen Punkten zunächst außen vor.

Zu einer gewissen Skepsis gegenüber allzu alarmistischen Prognosen haben übereifrige Klimaschützer im Übrigen auch selbst beigetragen. So ist die globale Temperatur in den letzten Jahren nicht messbar gestiegen, obwohl dies doch unausweichlich sein sollte. Und der Meeresspiegel erhöht sich eher um Millimeter als die vorhergesagten Zentimeter. Gehandelt werden muss dennoch, keine Frage. Aber bitte mit gesundem Realismus.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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