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Mitteldeutsche Zeitung: zur Finanzkrise

Archivmeldung vom 26.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Krise in den USA ist eine Mischung aus Markt- und Staatsversagen. Und man kann aus gutem Grund der Auffassung sein, dass mehr noch als gierige Investmentbanker eher die laxe Geldpolitik der US-Notenbank, das Versagen der Bankenaufsicht und der fehlende Mut der US-Regierung zur schärferen Kontrolle im Zentrum der Krise stehen.

Analog gilt dies im Übrigen auch für die Bundesrepublik, wo sich gerade die staatlich kontrollierten Banken zur Gier haben hinreißen lassen. Dieser Interpretation scheint zumindest ein Stück weit auch der Finanzminister zuzuneigen, wenn man seine scharfzüngige Kritik an der US-Regierung nicht allein als Wahlkampfgetöse oder als Begleichen offener persönlicher Rechnungen mit US-Finanzminister Henry Paulson begreifen will. Wenn es aber so ist, dass der Staat mindestens ebenso versagt hat wie die freien Märkte, dann wäre es geradezu töricht, nun das alleinige Heil beim Staat zu suchen.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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